1983

 August, August, August 

                    von Pavel Kohout

 
 

August als Bräutigammler mit seiner 'Lulu'

 

Für Pavel Kohouts Polit-Satire "August, August, August" verwandelte die Theatergruppe die alte Schulaula in eine echte Zirkusmanege mit einer von rot-weißen Banden umgrenzten Spielfläche im Zentrum, im Halbrund auf aufsteigenden Podesten die Zuschauer und über allen thronend mit seinem imaginären Orchester: der Kapellmeister.

Die Vorstellung, die tragisch-komische Geschichte des Zirkusclowns August August in echten Karnevalskostümen zu spielen, begeisterte die Mitglieder der Theatergruppe von Anfang an, und entsprechend launig verliefen auch schon die ersten Proben.


 

 Die Vorstellung kann beginnen

Pavel Kohouts Text, der von Sprachspielen nur so wimmelt ("Ich will die acht weißen Lizzipaner frisieren!") tat sein Übriges; nicht zu vergessen einige starke Bühnentricks wie der Verwandlung einer Stoffpuppe in Augusts neue Frau Lulu, die quietschvergnügt aus einem Sarg sprang.

Diese Zauberkiste (ein Sarg mit abklappbaren Seiten und einem Geheimversteck unter der Bodenplatte) hat uns dankenswerter Weise Roger Martin gebaut. Um den Sohn von August und Lulu wie aus dem Nichts erscheinen zu lassen, brauchten wir zum Glück nur eine große Bettdecke, unter der sich August junior alias Markus Klein (Name damals noch sprichwörtlich zu nehmen) verstecken konnte.

Damit wäre auch fast schon der Inhalt des Theaterstücks erzählt. Der Zirkusclown  möchte einmal auch der Herr Direktor sein und die große Pferdedressur vorführen dürfen. Die drei Bedingungen dafür erfüllt der pfiffige August im Handumdrehen: Ein Kalender dient als gewünschte Visitenkarte (August = Vorname, August = Nachname, August = Beruf), und wie er zu Frau und Kind kommt, ist schon ja verraten worden. Außerdem kann er den verblüfften Direktor und den ihm ergebenen Stallmeister auch noch mit einem echten Schwiegervater überraschen: Herrn Bumbul, der ständig 'Sukzess' hat. Gemeinsam können sie alle möglichen Hindernisse aus dem Weg räumen, die ihnen die Zirkus- mächtigen in den Weg legen. Doch am Ende unterliegen Phantasie und Mutterwitz der rohen Gewalt: Der dumme August lässt sich mit seiner Familie in einen Raubtierkäfig einsperren, um die große Lipizzaner- Nummer vorzuführen. Mit Löwengebrüll endet das Stück im Dunkeln der Zirkusarena und die Zuschauer sehen sich einem kleinen, Beifall klatschenden Spielzeugäffchen gegenüber, das alleine im Scheinwerfer- licht sitzt.

Sechsmal - zwischen dem 3. und 12. Juni 1983 - wurde dieses bewegende Stück, das während es Prager Frühlings in der CSSR entstand, in der alten Schulaula einem begeisterten Publikum gezeigt; dreimal spielte Katharina Dahl und dreimal Heike Schmidt die Rolle der Lulu.

Die damals benutzten Requisiten und Kostüme befinden sich übrigens immer noch im Fundus der EvB-Theater-AG.

 Zirkusdirektor Holzknecht  

begrüßt sein Publikum  

 Die Familie August 

 August August ist

 komplett. 

Herr Bumbul Bumbul  

 Bumbul ahnt Schlimmes  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Das tragische Ende

 eines Traums im

 Raubtierkäfig

 

 

Herr Direktor Holzknecht Ralf Knispel
Herr Stallmeister Rainer Schiewer
Evelyne  
August, August, August Benno Raffelsieper
Lulu Katharina Dahl
  Heike Schmidt
Bumbul Peter Treude
August junior Markus Klein
Zeltmeister  
Kapellmeister Erich Kahl
Manegendiener Martin Pack
  Rainer Wagner
  Michael Wittschier
   
Requisiten Roger Martin
   
Regie Erich Kahl
  Michael Wittschier
   

 

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