2002

 Antigone 

                   von Jean Anouilh

 
 

 Als Sprecherin führte Alexandra Brendick durch das Stück


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Antigone (Kerstin Floßbach) 

 nimmt Abschied von ihrem

 Verlobten  Hämon  (Stefan Pabst)

Es war der ausdrückliche Wunsch der wenigen in der Theater-AG verbliebenen Schüler, nach Shakespeares turbulenter Komödie 'Wie es euch gefällt' im Schuljahr 2001/02 ein ernstes Stück zu spielen.

Nach längerer Suche fiel die Wahl auf Jean Anouilhs moderne Bearbeitung des Antigone-Stoffes aus dem Jahre 441 vor Christus. Die Tochter des Ödipus widersetzt sich dem Verbot ihres Onkels, des Königs von Theben, ihren toten Bruder Polyneikos symbolisch zu beerdigen. Antigone weiß, dass Kreon sie töten lassen wird, wenn man sie bei dem Versuch erwischt, etwas Erde auf den Leichnam ihres toten Bruders zu schütten. Und sie tut es trotzdem, weil sie lieber sterben will, als bedeutungslos dahinzuleben und wie ein Hund dem kleinen, banalen Alltagsglück hinterher zu jagen. Mit allen Mitteln versucht Kreon den Tod seiner Nichte zu verhindern, aber Antigone zwingt ihn durch ihre Kompromisslosigkeit zum Unvermeidlichen. Am Ende steht er ganz alleine da: sein Sohn Hämon, der Verlobte Antigones, hat sich neben der zum Tode Verurteilten erhängt; seine Frau Eurydike umgebracht, als sie von Hämons Tod erfuhr.

Die Probenarbeiten zu dieser Tragödie gestalteten sich von Anfang aus zwei Gründen als schwierig: Das Drama von Anouilh besteht fast nur aus Dialogen, von denen die beiden Hauptdarsteller, Kerstin Floßbach und Klaus Roderwieser; mehr als die Hälfte des Textes zu lernen hatten, und aus terminlichen Gründen war es nur an zusätzlich eingerichteten Samstagsproben möglich, alle Schauspieler, die in einer Szene gebraucht wurden, in der Aula zu versammeln.

Trotzdem ließen sich Akteure und Regisseur Michael Wittschier nicht von ihrem Vorhaben abbringen, das Stück nach knapp sechs Monaten Probezeit Mitte März 2002 dreimal auf die E.v.B.-Bühne zu bringen. 

 

Antigones Gesellschafterin  

(Katie Stötzel) macht sich  Sorgen um die zum Tode  entschlossene Prinzessin  


 Auch von ihrer geliebten

 Schwester Iseme muss sich     

 Antigone  trennen. Diese

 kann und will ihr

 nicht in den Tod folgen

Ihrem Onkel Kreon ,

dargestellt von Klaus  Roderwieser,  

bürdet Antigone

 die ganze Last  

der Verantwortung auf .

Er hat nur noch 

seinen Pagen (Britta Julius)

 an seiner Seite.

Auch ein größeres technisches Problem wurde in dieser Zeit mit Hilfe einer ortsansässigen Tischlerei (Rosenbaum) gelöst: Am Karnevalsfreitag konnten endlich zwei dreiteilige Rampen zusammengebaut werden, die millimetergenau den Unterschied zwischen Zuschauerparkett und Bühnenebene überbrücken. Auf ihnen konnte sich Antigone dann während der Aufführungen fließend vom und zum Palast ihres Onkels bewegen. Das bewusst klinisch weiß gehaltene Bühnenbild verjüngte sich nach hinten wie eine Sackgasse auf das Neonschild 'EXIT' zu. Bei den Schluss- proben konnten sich die Schauspieler dann auch endlich mit ihren antik angedeuteten Kostümen vertraut machen.

 Sie, die Wächterinnen 

 (Denise Kötter, 

 Mareike Börsch,

 Katharina Apel) tun 

 lediglich  ihre Pflicht.

 

Rund 750 Zuschauer lebten am 15.3.02, 16.3.02 und am 17.3.02 mit gebannter Aufmerksamkeit das verzweifelte Ende Antigones mit. Ganz offensichtlich beeindruckt von der Ernsthaftigkeit, mit der die theaterbegeisterten Schüler den Figuren glaubhafte Nähe und Lebendigkeit verliehen, spendeten sie den Akteuren und allen an dieser Produktion Beteiligten minutenlang Applaus. 
E.v.B.-Theater 1981 - 2003zur Übersicht

   

Antje Julius als Eurydike

     

Antigone                                     

Kerstin                                     Floßbach                 

Ismene

Katharina G.

Gesellschafterin

Kati Stötzel

Eurydike

Antje Julius

Kreon

Klaus Roderwieser

Hämon

Stefan Pabst

Wache

Mareike Börsch

 

Denise Kötter

 

Katharina Apel

Page/Bote

Britta Julius

Sprecherin

Alexandra Brendick

Souffleuse

Antje Julius

Licht/Ton/Bühnentechnik

Matthias Apel

 

Dennis Hüttenmeister

Maske

Celine Hardenbicker

Regie/Gesamtleitung

Michael Wittschier, OStR